Geschichte und Bedeutung von Schloss Tirol
Schloss Tirol ist das historisch bedeutendste Schloss des Landes Tirol. Seine Besitzer, die Grafen von Vinschgau, die sich auch Grafen von Tirol nannten, repräsentierten fast ein Jahrtausend das Land, das nach ihrem Namen benannt wurde. Die Bauzeit des Schlosses fällt in die Jahre zwischen 1138 und 1160. Mit dem Ende des 16. Jahrhunderts beginnt der Verfall von Schloss Tirol, das schließlich nur mehr einen Burgwart, einen Burgkaplan und einen Förster beherbergte. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die ganze Nordseite, wo sich die Fürstenzimmer befanden, abgetragen – aus Furcht vor der Brüchigkeit des Moränenhügels, auf dem das Schloss steht. Schließlich erwarb 1816 die Stadt Meran das Schloss und schenkte es später Kaiser Franz I. Nach dem Ersten Weltkrieg ging das Schloss in den Besitz des italienischen Staates über und wechselte aufgrund des Paketabkommens erst 1972 seinen Besitzer. Heute hat die Landesregierung der Autonomen Provinz darin das Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte eingerichtet. Das Portal am Vorhof des Palas und jenes am Kapelleneingang sind bemerkenswerte Beispiele lokaler Kunst aus dem romanischen Geist des 12. Jahrhunderts. Der große Saal besitzt noch drei ursprüngliche gekuppelte Rundbogenfenster mit Mittelsäule. Durch das zweite reich gezierte Marmorportal tritt man in die doppelgeschossige Kapelle. In der Kapelle mit Rundapsis befinden sich ein gotischer Altar, Marmorskulpturen, zahlreiche frühgotische Wandmalereien, die älteste Tiroler Glasmalerei und eine mächtige, holzgeschnitzte Kreuzigungsgruppe aus dem 14. Jahrhundert.